Triebendorf, heute ein Ortsteil der Stadtgemeinde Murau, war vor der Gemeindestrukturreform 2015 eine der kleinsten Gemeinden der Steiermark. Geschichtlich hat es dieser Ort jedoch in sich: rund um das ehemalige Gemeindeamt, das heute eine Instrumentenbauwerkstätte beherbergt, wurde 1837 eine Römerstatue ausgeackert. 1865 wurden mehrere Römersteine und 1941 bei Straßenbauarbeiten sogar ein römisches Grab gefunden. Darin befanden sich zwei Aschenurnen, ein kleiner Sarkophag mit Kinderknochen sowie drei Münzen aus der Zeit der Kaiser Caligula (37 – 41 n.Ch.) und Claudius (41 – 54 n.Ch.). Diese Römerfunde bewegten General Napoleon Bonaparte, dem nachmaligen Kaiser der Franzosen, im Jahre 1797 von seinem Hauptquartier auf Schloss Schrattenberg einen Ausritt nach Triebendorf zu machen. Einige der Funde sind im Universalmuseum Joanneum zu sehen, andere kann man im Murauer Handwerksmuseum besichtigen. So auch jenen Stein, der Napoleon bewogen hat, von Schrattenberg nach Triebendorf zu reiten.
Die angeführten Funde stammen im Wesentlichen aus der Zeit der Wende des Königreichs Noricum zur Zivilprovinz Noricum (45 n. Chr.) mit der Provinzhauptstadt Virunum auf dem Zollfeld in Kärnten, zu der damals auch die Steiermark gehörte. Die Römer dehnten ihr Reich bis an die Donau aus und bauten Straßen über die Alpenpässe. Aus der Häufigkeit der Funde ist zu schließen, dass das obere Murtal damals bereits verhältnismäßig dicht besiedelt war. Die vielen römerzeitlichen Bodenfunde, unzähligen Reliefsteine, Inschriftensteine, vor allem Grabsteine, die verstreut im ganzen Bezirk aufgefunden wurden, geben dem Fachkundigen wertvolle Aufschlüsse. Sie zeugen auch von Wohlstand und dichter Besiedlung, sowie von Leben und Tod in den einzelnen Familien.
Erstmals urkundlich erwähnt wird Triebendorf 1320 im Urbar des Bistums Freising- Untertanen wechselten häufig, Grundeigentümer und auch deren Anzahl veränderten sich, sodass 1696 die Bezeichnung „Tribendorffer“ verschwunden ist- Die Untertanen und deren Abgaben waren im Amt Katsch vermerkt. Erst 1816 taucht wieder eine Beschreibung des Dorfes Triebendorf auf. 1823 ist im topografischen Lexikon von Steiermark, festgehalten, dass Triebendorf zur Herrschaft Göß, Riegersdorf, Puchs und Murau dienstbar ist, eine k.k. Wegmautstation vorzufinden ist und der Triebendorferbach drei Hausmühlen treibt. Für das Jahr 1885 findet man im gleichen statistischen Lexikon folgende Beschreibung: Ort- und Katastralgemeinde des Gerichtsbezirkes Murau, nach Murau eingepfarrt und eingeschult, hat 1490 Joch (856.750 ha), 32 Häuser und 225 Seelen.
Heute haben in dieser Katastralgemeinde interessante Firmen ihren Standort: Transporte Ebner, Landmaschinen Reßler, das Schotter- und Betonwerk Metnitzer, die Firma Orgelbau Vonbank führte der Betriebsgegenstand „Neubau und Restaurierung von Orgeln“ sogar schon bis Japan.